30. Kappensitzung 14.02.2009
Quelle: Der Patriot vom 16.Februar 2009
Torten für die „Lötkolben“
Kleine Kneblinghauser Karnevalsgesellschaft ernennt in Kappensitzung das ehemalige Elferratsmitglied Thomas Steinhoff zum Senator
Pünktlich um 19.31 Uhr erschallte am Samstagabend das erste Mal „Ninive Helau!“. Die Kappensitzung der Kleinen Kneblinghauser Karnevalsgesellschaft (KKK) bot Jung und Alt ein stimmungsgeladenes Programm. Den Auftakt bildete die Damengarde Rüthen mit ihrem Gardetanz. Der Checker (Stefan Dünnebacke), „ein Mann, der die Frauen versteht - keiner weiß warum“ brachte das närrische Publikum mit vielen Pointen über Frauen und Männer zum Lachen. Er lüftete das Geheimnis, warum Frauen immer zu zweit auf die Toilette gehen: „Die eine, die muss, die andere steht Schmiere!“
Dass die KKK den Nachwuchs fördert, war gleich zweimal ersichtlich: Eine Premiere auf der Bühne feierten die Tanzgruppe „Esperados“ aus Siddinghausen sowie die heimische Gruppe „Spaßampeln“ - beide ernteten für ihre Auftritte Raketen, die die Schützenhalle erzittern ließen. Die „Lötkolben“ begrüßten die Narren zu einer Ausgabe von „Wetten, dass¸“. Bei den Wetten (ohne Hände die Hose hochziehen und zwei Esel am Klang ihrer Blähungen zu erkennen) blieb kein Auge trocken. Bei der Saalwette schließlich war der Wetteinsatz besonders: Drei Narren durften eine Abordnung der „Lötkolben“ mit Torten bewerfen. Die Gruppe „Zickenalarm“ hatte einen eigenen Radiosender gegründet und berichtet über Dorfgeschichten. Traditionell trug auch der Fanfarenzug Prinz Regent aus Büren zum Gelingen des Programms bei.
Thomas Steinhoff, der von 1982 bis 2008 Mitglied im Elferrat war, wurde vom 1. Vorsitzenden der KKK, Thorsten Biermann, zum Senator ernannt. Die „Mörtel- Wikinger“ suchten den ultimativen Karneval und fuhren dafür von Brasilien bis nach Ninive. Die „Wühlmäuse von der Kfd“ entführten das Publikum in die Zeit der Neandertaler und die „Hot Steppers“ aus Weine begeisterten als Show Girls.
Als Überraschungsgäste traten die „Klätschköppe“ aus Mellrich auf und brachten die Stimmung mit ihren Witzen zum Kochen. Die Seniorengarde des Karnevalsclub Kallenhardt (KCK) vertrieb die Geister von der Bühne, bevor das „Bauernballett“ mit einer Straßenbahnfahrt das Programm beendete.
Die anschließende Party wurde dann mit einer großen Polonaise durch die Schützenhalle festlich eingeläutet.
Programm:
1) Einzug KKK
2) Gardetanz
3) Einzug KG-Rüthen
4) Einzug KC Kallenhardt
5) Der Checker
6) Desperados Siddinghausen
7) Lötkolben
8) Zickenalarm
9) Ehrung
10) Fanfarenzug Prinz-Regent Büren
11) Mörtelbuben
12) Schunkelkette
13) Wühlmäuse
14) Überraschungsgäste "Klätschköpp" aus Mellrich
15) Seniorengarde KCK
16) Spassampeln
17) Hot Steppers
18) Bauernballett
19) Finale
Besonderheiten:
- musikalische Begleitung Fanfarenzug Prinz-Regent und Tanzband Albatross
- Gäste: KG Rüthen, KC Kallenhardt
- erster Auftritt der Esperados Siddinghausen und der Spassampeln
- erstmalig ein Sicherheitsdienst vor Ort
Quelle: Westfalenpost vom 16.Februar 2009
88 Wikinger sagen für Rosenmontag an
15.02.2009, Friedrich Vorsthoven
Feuerwerk der guten Laune bei KKK-Sitzung
Kneblinghausen. Die 30. Kappensitzung in ihrem 33. Jubiläumsjahr absolvierte die Kleine Kneblinghauser Karnevalsgesellschaft mit Bravour.
Unter den Gästen waren die KG Rüthen und der KCK Kallenhardt: Und die kamen im vollen Ornat mit Prinzen und Prinzessinnen — Rüthen mit ihrem Präsidenten Theo Henneböhl, Sohn Joscha als Kinderprinz und Kinderprinzessin Carolin Cordes, sowie das amtierende Prinzenpaar Prinz Hansi Diekfelder und Prinzessin Manuela, eingerahmt vom Elferrat.
Die Frage des Gastgeschenkes hatte die Politik geklärt: Der Bauausschuss hatte (wie berichtet) auch die Frage nach der Aufstellung einer neuen Straßenlaterne in Kneblinghausen diskutiert, aber das Problem löse die KG schneller und unbürokratisch, meinte Hennböhl — sprach's und überreichte eine Stall-Laterne. Für die eingesparten Sitzungsgelder könne man außerdem sehr viele Teelichter kaufen.
Die Kallenhardter wiederum hatten gehört, so ihr Sitzungspräsident Christof Mekus, dass sich der Elferrat nicht, oder nur mäßig, beim Pflanzen des Bürgerwaldes beteiligt hatte. Klar, was jetzt folgte: Buchenzweige für den Bürgerwald, nebst Hühnerdünger. Der wohlgemeinte Rat des KCK: „Baut Hühnerställe” (eine Anspielung auf die geplante Großmastanlage bei Kneblinghausen) und Buchen an, „dann habt ihr in ein paar Jahren Brennholz für 1000 Jahre“.
Die heimischen Akteure beherrschten auch die 30. Sitzung in Ninive. „Der Checker“, alias Stephan Dünnebacke, plauderte als Frauenkenner. Darunter eine eindeutige Erklärung – gemimt nach Art von Mario Barth — warum Frauen immer zu zweit auf die Toilette gehen würden. Die „Desperados“ aus Siddinghausen verkörperten in ihrem Showtanz einen tänzerischen Mix aus Forscherdrang und Dschungelromantik.
Die „Lötkolben” setzten handfest auf „Wetten, dass“, die 333. Sendung: Unter den Ehrengästen hier „von weit her angereist“ Frank Föllmer (Rüthen) und aus der Heimat Ninive, Frank Staba. Es ging um Hosenhochziehen ohne Hände und um drei Esel, die der Kandidat nur am Furz erkennen sollte. Das sei für einen Rüthener kein Problem, meinte Föllmer — und gewann die Wette. Der Trompetenspieler Frank Staba (bekennender BVB-Fan) musste als Wetteinsatz das Schalkelied auf seiner Trompete spielen. Der Saal sang lauthals mit: Das habe ihm sehr weh getan, sagte Staba nachher.
Nicht zu vergessen der Dauerbrenner, der Fanfarenzug „Prinzregent Büren“, der sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Die neue Jugendgruppe, die „Spaßampeln“, zeigten, was der Nachwuchs kann, bevor in alter Tradition das „Bauernballett“ vor dem großen Finale den unverwechselbaren KKK-Duft versprühte.